Mittwoch, 30. Juli 2014

19. Tag - Bagan

Unser heutiges Ausschlafen wurde nur durch eine kleine Frühstückspause unterbrochen. Erst um halb 1 saßen wir in unseren Satteln, die dieses Mal mit unserer eigenen Kraft angetrieben werden mussten. Kein Problem, da es ohnehin sehr bewölkt war.

Mit unseren Drahteseln fuhren wir den ganzen Nachmittag kreuz und quer, nach Lust und Laune, durch die verstreuten Tempelanlagen. Hielten mal hier und dann mal da an. Gegen späten Nachmittag kam dann auch endlich die Sonne raus, was uns aber das Fahren doch mühsamer machte.







Nach einer kleinen Wasserpause war Jonas hinter mir kaum noch zu sehen. Ich konnte nur erkennen, dass er sein Fahrrad schob. Na, ob er sich in der kurzen Zeit in sein Fahrrad verliebt hatte? Nunja, also umkehren und nach dem Rechten schauen. Von wegen verliebt, er hatte einen Platten. Überall fragten wir nach einer Luftpumpe und letztendlich verwies man uns an eine kleine Fahrradwerkstatt, wo das Flicken eines Loch ca 40 ct kosten sollte (im Vergleich dazu Fahrrad für einen Tag: 75 ct). Drei Löcher, davon ein riesiges, wurden fachmännisch, für uns jedoch sehr ungewöhnlich, repariert.


Dann konnte die Fahrt zum Sonnenuntergang auch schon weitergehen. Als wir den Tempel, der hierfür besonders geeignet sein sollte, erreichten, sahen wir schon wieder Scharen von Touristen und Verkäufern. Letztere waren hier sogar ganz witzig. Da alle zum Sonnenuntergang geeigneten Tempel mit dem Fahrrad nur schwer zu erreichen waren, mischten wir uns einfach unters Volk.
Auf der obersten Terrasse des Bauwerks zeigte sich uns eine atemberaubende Kulisse. Wie aus dem Märchen. In Bildern konnte man das gar nicht richtig festhalten.






Nachdem wir uns auf dem Rückweg zu unserem Hotel mehrfach verfahren hatten, genehmigten wir uns erstmal ein Bier und führten interessante Gespräche mit unserem Poitiers. Seine Frau ist auch Lehrerin, nur leider ist die Schule Morgen geschlossen. Hätte ich ja gerne mal gesehen.
Dennoch bekamen wir später beim Abendessen noch einen kleinen Einblick in das Schulleben der Burmesen. Am Nachbartisch erledigte ein 12 jähriges Mädchen gerade ihre Mathehausaufgaben. Als ich sie fragte, ob ich mal gucken dürfte, holte sie ihre Englisch- und Mathehefte, die sie mir stolz präsentierte. War ja auch fast alles fehlerfrei ;)  Dass ich Lehrerin bin, schüchterte sie ein wenig ein, aber sie versuchte so gut es ging mit uns auf Englisch zu kommunizieren. Hier ist es nämlich so, dass man in der Schule nur Schreiben und Lesen auf Englisch lernt. Um der mündlichen Sprache mächtig zu werden, muss man nach der Schule Kurse besuchen. Also vor dem Hintergrund hat sich die Kleine aber mehr als wacker geschlagen! Auch ihre Familie war ganz stolz und hat ihr Beifall geklatscht! Das war auf jeden Fall eine schöne Begegnung :)


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